Immerquer von nobili

Autor: nobili
Titel: Immerquer
Kategorie: Lyrik
publiziert am: 06.06.2009 19:19
Inhalt:

Norbert andresen

i m m e r q u e r

Gedichte, Sprüche, Lieder

2009
Wie ein Vogel auf dem Leim

Es ist schon nicht mehr wahr, da hast du dir's Gesicht verkleistert,
hast Dich für Süße begeistert, dich zurechtgeschustert,
das Gefieder geplustert, um ins Auge zu fallen
manche warnten, Piepmatz , pass auf, du könntest fallen
du wusstest nicht, was das überhaupt meint: „Fallen“
du hast immer nur gelacht, über die da unten in ihrer Hast
jetzt scheinst du nicht mehr so stolz
jetzt klopfst du sogar mal auf Holz
denn auch du musst dich sputen, schnorrst von Ast zu Ast

Was für ein Gefühl ist das?
Was für ein Gefühl ist das ?
Mutterseelenallein
Ohne richtiges Daheim
Unerkannt zu sein
Wie ein Vogel auf dem Leim

du hast viel gelesen, bist lange in der Schule gewesen,
jetzt verschleiern Tränen die Sicht als würde Nacht
Niemand hat dich je gelehrt, wie man im Leben fährt
Du dachtest, mit Diplom und etwas Chrom bist du gemacht
Du hast immer nur das Beste wolln
der Deine war aber auch nicht da, wo er hätt’ sein solln
war’s nicht das Härteste, das zu erfahren war
war’s nicht ein Loch, in das Du nicht hast fallen wolln
und der Fuchs nahm mit, was mitzunehmen war


Was für ein Gefühl ist das?
Was für ein Gefühl ist das ?
Mutterseelenallein
Ohne Richtung heim
Unerkannt zu sein
Wie ein Vogel auf dem Leim

Du wolltest den Kopf nicht drehen, den Bösen Blick nicht sehen,
wenn die Gaukler kamen
Du begriffst nicht gut, es tut nicht gut,
wenn andere die Tritte für dich übernahmen
Jetzt fragst du dich, was ist geworden
Die Menschen sind ja schon verdorben
Sogar du könntest jemand morden
fühlst dich wie erstorben
Doch die Welt dreht sich einfach weiter ohn’ Unterlass

Was für ein Gefühl ist das?
Was für ein Gefühl ist das ?
Mutterseelenallein
Ohne richtiges Daheim
So einsam zu sein
Wie ein Vogel auf dem Leim

Die Prinzessin auf der Erbse, die Bekannten und Verwandten
kamen, aßen, tranken , bildeten moralisches Spalier
Die Geschenke wollt’st du tauschen, besser noch verkaufen
Den Metallschrott bring zum Juwelier
Du hast dich ziemlich amüsiert
Über Britney Spears und was ihr im Leben so passiert
Gesell dich zu ihr, Sie ruft , sei nicht brüskiert
Wer nichts hat, der nichts verliert
Man schaut durch Dich, nichts ist mehr geheim

Was für ein Gefühl ist das?
Was für ein Gefühl ist das ?
Mutterseelenallein
Ohne Richtung heim
So verlassen zu sein
Wie ein Vogel auf dem Leim

(nach: like a rolling stone)

Phil und Sophie

Bereits Bargheid
sah im Falschen die Wahrheit
Bereits Plutes
sah im Schlechten Gutes
Bereits Plott
sah im Staat Gott
Bereits Böhmes
sah im Hässlichen Schönes
Bereits Karl Klose
Sah im Sterben eine Metamorphose
Bereits Perke
sah in der Schwäche Stärke
Bereits Felpst
schuf sich Gott nach sich selbst
Bereits Dabut
hielt die Zeit für nicht absolut
Bereits Babette
sah im Menschen ne’ Marionette
Bereits Hegel
las Schlegel
Was die schon alles wussten, du meine Güte
Lass’ uns schlafen gehen, ich bin müde

Ehe

Man ist schon belogen, ehe man lügt
Man ist schon betrogen, eh’ man betrügt
Man ist schon gedacht, ehe man denkt
Man ist schon gelotst, ehe man lenkt

Die Sprache ist schon verlogen, ehe man spricht
Der Mensch ist schon verbogen, eh’ er sich verbiegt

Man ist schon verheiratet, ehe man ehelicht
Man ist schon verdorben, ehe man verdirbt
Man wird schon gerochen, ehe man riecht
Man ist schon gestorben, ehe man stirbt

Doch egal, was es ehemals gab
jetzt ist das Leben, das ich hab'.

Nimm an

du brauchst keine anderen Götter über dir

Du brauchst den Namen des Menschen nicht missbrauchen

Du brauchst nichts zu heiligen

Du brauchst niemanden zu ehren

Du brauchst nicht zu töten

Du liebst, wen Du lieben kannst

Du brauchst nicht zu stehlen

Du brauchst nichts Schlechtes über andere zu sagen,

Du brauchst nicht das Haus deines Nachbarn

Ich nehme an: Du verweigerst die Annahme

Als die Moschee in Flammen stand

Als die Moschee in Flammen stand
Als die Moschee in Flammen stand
Sah ich selbst mit aller Ruhe
Aus der Ferne das Getue
Als die Moschee in Flammen stand

Ein Kafir wär’ fast verbrannt
Weil er nicht mehr den Ausgang fand
Doch die meisten dieser Biester
Sprangen brüllend durchs Geknister
Als die Moschee in Flammen stand

Frauen kreischten lauter noch als Männer
14 Dhimmis rannten in die Stadt
Auf den Emporen lagen 5 Penner
22 Kinder trat man platt

Als die Moschee in Flammen stand
Ist auch ein Imam verbrannt
Ohne Laut ging er zugrunde
Und er brannte eine Stunde
Als die Moschee in Flammen stand

Dann ging man den Mufti suchen
Der war grad verreist an diesem Tag
Um eine Reise nach Mekka zu buchen
Als er’s hörte traf ihn gleich der Schlag

Als die Moschee in Flammen stand
War nicht Wasser genug zur Hand
In zwei lächerlichen Teichen
Lagen Leichen über Leichen
Ein paar halbe Konvertiten
Und verkohlte Alt-Sunniten
Und vom Himmel fielen die Funken
Und das Ganze hat gestunken
Ja, die ganze Stadt war außer Rand und Band
Als die Moschee, als die Moschee
In Flammen stand

(nach Georg Kreisler)

Der Mittelstand

Der Mittelstand

Nach oben hin kein Mittel fand
Doch nach unten
Hat er welche gefunden

Was sind das für Zeiten ?

Herrschaftszeiten !

Die Menschheit steckt noch in den Kinderschuhen

Die Menschheit steckt noch in den Kinderschuhen
mit Geschmack und Niveau
sie will nicht in die Adoleszenz
denn die Pubertät, die ist nicht so

Mir geht es gut

Es geht mir den Umständen zuwider gut

Die Heilige Kuh

Wie kriegt man die Heilige Kuh vom Eis?

Liebe

Jesus liebt mich, aber sonst kein Mensch

Die Taube

Ich bin ja sehr friedfertig, aber irgendwann ist ja auch bei mir Schluss mit lustig

Untertan

Mach’ Dir Bank, Staat, Kirche
Untertan

Mein Wille

Ich bin gegen meinen Willen geboren
Ich habe meist gegen meinen Willen gelebt
Ich sterbe gegen meinen willen

Mensch

Aus der Natur kommst
In die Natur gehst du

Genialität und Wahnsinn

Leute sagen, ich sei wahnsinnig genial
Dabei bin ich genial wahnsinnig

Würde

Wenn die Würde nur würde

Geld

Geld hat unsichtbare Ketten
Geld geht über Leichen

Mensch

Der Mensch ist des Menschen Fuchs

Natur

Die Natur verliert nichts

Der fragende Greis

Greis zur Greisin: Was soll nur aus uns werden.

Himmelstür

Petrus sagte:
Du kommst hier nicht rein

Gasprom meldet:

Lieferung an den Teufel gestoppt

Der Scheffel

Man stellt den Menschen unter jeden Scheffel
Man kann ihn auch zum Scheffel machen

Die frühen Menschen

Die frühen Menschen hatten
Totem Tabu und Heil’ge Kuh

Aus der Geschichte lernen

(Bitte machen Sie Kreuze)

Das Kaiserreich gibt es noch
gibt es nicht mehr

Weimaer Republik gibt es noch
gibt es nicht mehr

Das III. Reich gibt es noch
gibt es nicht mehr

Die DDR gibt es noch
gibt es nicht mehr

Bundesrepublik gibt es noch
gibt es nicht mehr

Die Laoten

Sind keine Idioten
Auch keine Chaoten
Die Laoten

Der Versprecher

Der Politiker hatte versprochen
Er hatte sich versprochen

Der Dichter

Der nicht ganz dichte Dichter
Dichtet immer dichter.
Und kommt ganz dicht

Die Einteilung der Art

Der ist Professor
Der ist Assessor
Der ist Inspektor
Der ist Direktor
Der ist bescheuert
Die runderneuert
Der ist hochgestellt
Der ist kaltgestellt
Der ist bloßgestellt
Der hat sich tot gestellt
Der ist Dyskalkulist
Der Arithmastenist
Die ist emanzipiert
Der ist denunziert
Die ist immer noch Verkäuferin
Die ist immer noch Säuferin
Der ist irre
Der ist wirre

Der ist Transatlantiker
Der en’ Dickwanstiger
Der ist Kommunist
Der Sozialist
Der ist Anarchist
Der Islamist
Der Nationalist
Der ist Christ

Der ist Legastheniker
Der Schizophreniker
Der ist Psychiater
Der Finanzberater
Der ist Demokrat
Der Aristokrat
Der ist fad
Der ist Aktionär
Der Reaktionär
Der ist n’Penner
Die ist n’ Renner
Der ist n’ Dux
Der ist n’ Fuchs
Das ist ein Weiser
Das ist ein Scheißer
Die ist sympathisch
Der idiopathisch

Selbst die Heilige Kuh
Ist nur ne dumme Kuh

Der ist noch gar nichts
Den teilt man grad zu
Und was bist Du?

Wen ich lieben kann

die ist zu alt
die ist zu jung
die ist zu hübsch
die ist zu hässlich
die hat kein abitur

die ist zu groß
die ist zu klein
die ist zu dick
die ist zu dünn
die hat zwei Kinder

die ist zu breit
die ist zu schmal
die ist zu nah dran
die ist zu weit weg
die ist zu verzogen

die ist zu despotisch
die ist zu lethargisch
die ist zu hart
die ist zu weich
die nimmt mich nur aus
die will nicht

Humansatieren

Der Mensch ist des Menschen Tier

Fische

Klau ein paar €
Und sie werfen dich ins Bolles
Klau ein paar Millionen
Und sie halten dich für was Tolles

Schulde ein paar €
Und sie werfen dich aus der Wohnung
Schulde ein paar Millionen
Und sie gewähren dir Schonung

Der Lachs

Du bist kein Aal, bist kein Lachs
Doch folgst auch Du dem Fluss des Bachs
Und kommst zum Meer

Die kultivierte Gans

Sie las von der Liebe
Sie schrieb von der Liebe
Sie tanzte die Liebe
Sie sang von der Liebe
Sie besah sich die Liebe
Sie sprach über die Liebe
Sie hörte von der Liebe
Dies und das
Nur zum Erleben
fehlte ihr
Ich weiss nicht was

Die eiserne Gans

Das Leben hat sie
gehärtet, gestählt
Und vermählt

Die Bonobos

Die Bonobos gehen nach der Liebe
Sie befriedigen ihre Triebe
Führen keine Kriege
Keine Eroberungszüge
Sind vom Aussterben bedroht
Schockschwerenot

Die Nacktmulle

Die Nacktmulle hat viel Kummer in der Polis
Dann kuschelt sie, damit ihr wohl is.

Ulle, die Nacktmulle, hatte Knall auf Fall ’ne Kmulle
Alle kamen, staunten und beneideten den Ulle
fast jede Nacktmulle wollte jetzt auch so eine Kmulle.

Die Nacktmulle träumte von der Liebe
Da kam die Königin und gab ihr Hiebe

Die Nacktmulle war ein Wesen mit ‚Herz’
Sie hielt sich selbst für einen Vamp
Und fühlte weder Ekel noch Schmerz
Drum bewarb sie sich beim Dschungelcamp

Die Eintagsfliege

Die Eintagsfliege träumt tagsüber vom Siege
Wenn sie die Nacht erlebt, hat sie ‚nen’ Albtraum vom Kriege

Die Ewigkeit

Die Eintagsfliege träumt von der Ewigkeit
Am Abend ist es dann soweit.

Der Sensenmann

Am Abend kam der Sensenmann
„Eintagsfliege, bist jetzt dran“
Diese schaut völlig entsetzt
Und sagt: „Aber doch nicht jetzt.“

Leben und Sterben

Die Eintagsfliege
Im abendlichen Zwielicht
Fragt: Mehr nicht?

Sterben und Leben

Die Eintagsfliege
Im abendlichen Zwielicht
Sagt: Mehr nicht!

Wen ich lieben kann

die ist zu alt
die ist zu jung
die ist zu hübsch
die ist zu hässlich
die hat kein abitur

die ist zu groß
die ist zu klein
die ist zu dick
die ist zu dünn
die hat zwei kinder

die ist zu breit
die ist zu schmal
die ist zu nah dran
die ist zu weit weg
die ist zu verzogen

die ist zu despotisch
die ist zu lethargisch
die ist zu hart
die ist zu weich
die nimmt mich nur aus
die will nicht

Zum Wohle

Wohl dem, der hat, was er braucht, er muss nicht mangeln
Wohl dem, der tagträumt, er ist sicher frei
Wohl dem, der nachtträumt, er heilt und verzeiht
Wohl dem, der liebt, er macht Sinn

Wo sind die Milliarden hin?

Wo sind die Milliarden hin,
wo sind sie geblieben
Wo sind die Milliarden hin,
was ist geschehn?
Wo sind die Milliarden
Wer kassierte sie geschwind?
Wann wird man je verstehn?
Wann wird man je verstehn?

Where have all the billions gone
Short time passing
Where have all the billions gone
Short time ago
Where have all the billions gone
Who has picked anyone?
When will we ever learn
When will we ever learn

Weiter so

im psychopathologischen Alltag
Weiter so
im Unbehagen in der Kultur
Weiter so
Im Unglauben in der Religion
Weiter so
Mit der Ohnmacht in der Macht
Weiter so
mit Totem, Tabu und Heiliger Kuh
Weiter so

Uff’ ewich jung (nach B. Dylan)

De liebe Godt behüt’ und beschütz’ Dich
Möge Doi Wünsch’’ all’ woahr wer’n
Mögst De immer fer die annere do soi
Un’ die annere fer Dich
Mögst De a Leider zu de Stern baue
Un’ se erklimme mit Schwung
Un’ Du mögst bleiwe
Uff’ ewig jung

Mögst De groß wern um gerecht se soi
Mögst De groß wern um woahr se soi
Mögst De immer die Wahrheit kenne
Und die Lichter um Dich sehe
Mögst De immer beherzt soi
Mögst De immer standhaft soi
Un mögst De bleiwe
Uff’ ewich jung

Möge Doi Händ’ immer beschäfticht soi
Un Doi Fieß’ immer flink
Mögst De immer en gude Soggel hun’
Wann de Wind sich dreht
Mög Doi Herz immer voll Freud soi
Un Doi Lied immer gesung’
Mögst De bleiwe, uff’ ewich jung

Tanzwut

In den Himmeln lädt man zum Totentanz
"elohim" tanzt Tarantella
Die Pforten sind fast schon verriegelt
Viele begehren noch Einlass.

Raum Volk Glaube

Wer spricht von
Enge, Volksbefreiung, Heil’gem Krieg
Kriegt Krieg

Die Liebe

Die Liebe ist nicht geheuer
Sie ist auch viel zu teuer
Zu unzuverlässig
manchmal sogar gehässig
man spürt auch ihren Dreck
Und dann ist sie weg
Psychologen fordern eine Therapie
Die Liebe hat versagt und wie!

Hafe der Glückseligkeit

Mensch, wer nimmt die Lascht vun mer
Ich kann sie kaum mehr trache
Es wird’ langsam dunkel un’ mer sieht nix mer
Ich muss mich plache

Un’ ich sechel, sechel, sechel sechel, sechel
Zum Hafe der Glückseligkeit
Aber der Wech’ is’ noch weit
Ich sechel’, sechel’, sechel, sechel, sechel ’
Zum Hafe der Glückseligkeit

Mensch, der Sturm war zu schwer
Die Segel sind zeriss’, des Schiff manövriert net mehr
An die Ruder, der Hafe is' in Sicht,
awer des Riff sieht mer nicht

Un ich ruder, ruder, ruder, ruder, ruder
zum Hafe der Glückseligkeit,
es is' aach bestimmt nemme weit
un ich ruder, ruder, ruder, ruder, ruder
zum Hafe der Glückseligkeit

Mensch, ich kann mich kaum noch wehre
Überall Haie, Muräne , Krebse mit Schere
Ich versteck mich im Schwarm, im Riff und im Sand
Aber irgendwann wer’ ich erkannt

Un ich schwimm, schwimm, schwimm, schwimm, schwimm
zum Hafe der Glückseligkeit
Un ich schwimm, schwimm, schwimm ……

Hafen der Glückseligkeit

Mensch, wer nimmt die Last von mir
Ich kann sie kaum mehr tragen
Es wird’ langsam dunkel
Und man sieht nichts mehr
und ich muss mich plagen

Und ich segel, segel, segel, segel, segel
Zum Hafen der Glückseligkeit
Aber der Weg ist noch weit
Ich segel’, segel’, segel, segel, segel ’
Zum Hafen der Glückseligkeit

Mensch, der Sturm war zu schwer
Die Segel sind zerissen, das Schiff manövriert nicht mehr
An die Ruder, der Hafen ist in Sicht,
aber das Riff sieht man nicht

Und ich ruder, ruder, ruder, ruder, ruder
zum Hafen der Glückseligkeit,
es ist auch bestimmt nicht mehr weit
und ich ruder, ruder, ruder, ruder, ruder
zum Hafen der Glückseligkeit

Mensch, ich kann mich kaum noch wehren
Überall Haie, Muräne, Krebse mit Scheren
Ich versteck’ mich im Schwarm, im Riff und im Sand
Aber irgendwann werd’ ich erkannt

Und ich schwimm, schwimm, schwimm, schwimm, schwimm
zum Hafen der Glückseligkeit
Und ich schwimm, schwimm, schwimm …

Die Finanzkrise

Die Lösung ist einfach urig
Wissenschaftlich-metallurgisch

Die Liebe

Die Liebe ist eine Himmelsmacht und dort gehört sie auch hin
Die Liebe ist eine Verrücktheit, wir arbeiten an Heilmethoden
Die Liebe findet statistisch meistens in Bordellen statt
Deutsch Lieben heißt: Bitte vereinbaren Sie einen Termin

Wenn – dann

Wenn du einsam bist – dann heirate

Wenn du Wünsche hast – dann geh’ einkaufen

Wenn es dir schlecht geht – dann nimm einen Aufheller

Wenn du müde bist –dann trink einen Espresso

Wenn du nicht genug Zeit hast – dann schlafe schneller

Wenn die Pole schmelzen – dann nütze die Abwrackprämie

Wenn deine Bank bankrott geht – dann gib’ ihr dein Geld

Wenn die Meere leer gefischt sind – dann geh’ Sushi essen

Wenn du Demokrat sein willst – dann geh’ alle 4 Jahre wählen

Wenn dir unsere Gesellschaft nicht gefällt – dann wandere aus

Betrug

Ich war schon betrogen, bevor ich geboren wurde

Gipfel

Ein Gipfel ist noch kein Höhepunkt

Amok

Ich geh’ jetzt schon so lang
Zur Schule Rudolf Rang
Die Lehrer machen „Psst“ und rufen „Ruhe“
Manch einer macht sich ins Hemd oder in die Schuhe
Ich hab’s satt und bin ganz ungeduldig

Ich bin ja nicht Erste, der die Schule stürmt
Ich bin auch nicht der Letzte, dafür bin ich zu erzürnt
Ich bringe dem Herrn Studienrat
Meine Klassenarbeit ohne Früchte
Auf dem Weg begleiten mich
Der anderen Gerüchte
Und wenn dann dieser Nimmersatt
Im Kopf meine Kugel hat
Und mit der Nase auf dem Podest ruht
Dann geht’s mir gut
Dann geht’s mir gut

Ich bin ja nicht der Erste
Dazu fehlt mir das Genie
Ich bin auch nicht der Letzte
Mit Pistole und in Agonie
Und wenn mich ein Passant fragt,
warum ich außer mir bin
zeig ‚ ich ihm als Pistolist
was eine Kugel ist
denn das Leben ist eh’ ohne Sinn
da geht er hin
da geht er hin

Mir ist nicht Bange
Eine Zukunft hatt’ ich nie
Schon viel zu lange
Lieg’ ich vor allen auf den Knien
Genug von ‚Opfer’
Genug von ‚looser’
Krieg’ ich statt einem Zeugnis
Einen Spritzer Blut
Dann geht’s mir gut!
Dann geht’s mir gut!

Annahme

Nimm an, der Mensch ist zufrieden, wenn er hat, was er braucht
Nimm an, der Mensch kümmert sich vornehmlich um die Liebe
Nimm an, dem Menschen muss nichts verboten werden
Ich nehme an, Du nimmst das nicht an

Der Dreck

Man schmeckts nicht gern
Man riechts nicht gern
Man hörts nicht gern
Man siehts nicht gern
Man fühlt es gern
Das ist der Dreck der Liebe

Primat des Primaten

Macht den Primaten zum Primat

Die Bombe

Die Verbindung
Durch Zündung
Bereitet den Atomen Schmerzen
Zum Auseinanderbersten

Baron von Hohenschein

Er hat einen Kronleuchter
Und ist ein Armleuchter

In Bälde

In jeder noch so kleinen Stadt
Da steht ein Zulaufhaus
Wer durch die Klappe fällt
Asyl erhält

Weglaufen gilt hier nicht als Sünde
Man fragt auch nicht nach dem Warum
Man kennt die Gründe
Und findet sie nicht dumm

Man erfährt ein wenig Ohnesorg
Und zahlt mit Dankbarkeit
Ob Alters- oder Jugendsorg’
Man nimmt sich aus der Zeit

Kein Freitod, kein Amok, kein Erfrieren in der Kälte
So ein Zulaufhaus steht in jeder noch so kleinen Stadt
In Bälde

Anmerkungen des Autors:

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