Auszug aus: Die Göttin - eine Reise ins Licht von Hanimun

Autor: Hanimun
Titel: Auszug aus: Die Göttin - eine Reise ins Licht
Kategorie: Romane & Erzählungen
publiziert am: 27.04.2010 16:37
Inhalt:

Eine Abendliche Reise zu Isis
Vollkommen erledigt falle ich ins Bett und gähne unaufhörlich. Meine Hündin hat schon einmal das Bett angewärmt und ich genieße diese wohlige Wärme und Geborgenheit die mich empfängt. Nur einfach jetzt einschlafen, denke ich, lausche meiner leisen Meditationsmusik und so warte ich auf den Moment wo ich sanft und schnell in den Schlaf hinüber gleiten kann. Heute aber, trotz der bleiernen Müdigkeit, gelingt mir das nicht und es tauchen wieder einmal fremde Bilder vor meinen geschlossenen Augen auf. Ich ergebe mich und lasse sie vorbeiziehen. Aus Erfahrung weiß ich ja, dass ich mich nicht dagegen verwehren kann und nehme sie dankend an und lasse mich dann einfach fallen: Ich höre das Echo meiner Schritte und kaum ist mir das bewusst, so spüre ich auf angenehme Weise eine gar zarte Berührung am ganzen Körper. Ich möchte sogleich herausfinden was das angenehme Gefühl auslöst und schaue an mir herunter und kann nun eine weiße, durchscheinende Tunika an mir erkennen. Sie scheint aus Seide zu sein, denn sie umhüllt mich hier geradezu zärtlich. Kein anderer Stoff vermag das. Ich gehe nun weiter entlang eines von Menschen erschaffenen Tunnelsystems, denn an den Wänden befinden sich eindringlich duftende Fackeln, die mir ein wenig Licht spenden. Ein anderer süßer Duft erreicht meine Nase, kann ihn aber nicht zuordnen. Da höre ich in der Ferne das Echo einiger Schritte, die mit jedem Moment näher rücken. Es wird mir nun bewusst ich bin nicht alleine und die Person, die hier wie ich ihren Weg geht, ist mir nicht fremd. Der Duft der betörend ist kommt immer näher und nun weiß ich wer diese Person ist: “Isis, du bist es! Was machst du zu so später Stunde nur hier?“ Ich schaue in stahlblaue Augen und erkenne sofort meine liebste Freundin wieder. Wir kennen uns schon von je her, sie ist mir so vertraut wie kein anderer. „Allerliebste Freundin, dasselbe könnte ich dich fragen! Du hast mir einen Schrecken eingejagt! Nun, heute ist es meine Aufgabe die Fackeln auf dem Gang zu prüfen. Nerferti ist krank und ich übernehme das nun für sie. So führt mich auch eine innere Stimme, die zu mir spricht, in den heiligen Tempel.“ „So! Dann mag es wohl kein Zufall sein das wir uns hier wieder treffen. Auch ich folge meiner inneren Stimme, welche mir klar sagt, ich möge heute vor Hathor niederknien.“ Isis ist mir nun ganz nahe und ich kann ihren zarten Duft wahrnehmen und ich muss lächeln, denn ihre Hände sind russschwarz von den Fackeln, die sie so gewissenhaft austauscht und anzündet. „Wie du ja weißt ist rein gar nichts Zufall! Wir beide befinden uns kurz vor der Einweihung und sollten uns gut auf diesen großen Tag vorbereiten. Heute aber werde ich mich an Tawaret wenden.“ „Manches Mal, so wie heute Nacht, da überkommen mich Zweifel ob ich dieser ehrenvollen Aufgabe auch gerecht werden kann. Ich habe Angst zu versagen. Ich hoffe Hathor kann diese Angst zerstreuen!“ „Wir beide sollten aber diesen Gedanken nicht zulassen, denn du weißt, Angst lässt alles in den Verlust gehen. Nerferti ist krank vor Sorge und nun wird sie dieses Jahr keine Einweihung erhalten. Bedauerlich, denn sie ist doch zweifellos die beste Heilerin am Ort.“ „Ich hoffe ihr geht es bald wieder besser. Wir müssen aber immer bedenken, dass das hohe Amt der Hohepriesterin weitaus mehr beinhaltet als nur Heilerin zu sein. Wir müssen mit den Göttern auf gleicher Höhe stehen und doch müssen wir bereit sein ihnen demütig zu begegnen. Alle Vorgänge des Lebens müssen wir ja aus einem höheren Blickwinkel betrachten! Wir sollten jetzt aber ehrfurchtsvoll schweigen, denn nur ein paar Schritte noch und wir befinden uns in den heiligen Hallen.“ „Du hast Recht, lass uns im Hier und Jetzt das Schweigegelübbte nicht brechen. Nur so können wir den großen Göttern unsere Ehrfurcht beweisen. Schon bald werden wir für viele Tage im Tempel eingeschlossen sein und schweigen müssen. Nur die Zwiesprache mit den Göttern ist uns dann erlaubt!“ „Das hohe Selbst wird mit uns in Kontakt treten. Stets der Spiegel unserer Seele. Nun hast du alle Fackeln entzündet. Isis, nun öffne die Tore zu den heiligen Hallen! Du weißt, wir müssen nicht mehr reden, denn wir können uns doch auf mediale Weise miteinander austauschen!“ „Das werden wir immer können, bis in die Unendlichkeit hinein! Wir sind höhere Wesen und folgen unserer Bestimmung. Bist du bereit? Ich öffne nun das Tor!“ „Ja, tu das!“ Ich genieße nun das letzte Bild, so wie sie nun ganz andächtig in den Tempel schreitet, eingehüllt wie ich in zarter Seide und ein süßer Duft geht von ihr aus. Sie kniet vor Tawaret nieder und ihre dunklen und auch lockigen Haare umschließen ihr Gesicht. Sie ist mir so vertraut, ich bin sicher ich kenne sie schon viele, viele Leben lang! Sie ist wohl eine Seelengefährtin und ich bin mir sicher wir haben schon unzählige dieser so heiligen Prüfungen bestanden. Eines ist sicher, im Hier und Jetzt, sie wird die Prüfung wiederum gut meistern. Sie wird Hohepriesterin sein! In mir regt sich noch ein leiser Zweifel und ich verneige mich demütig vor Hathor um diese Zweifel, im Hier und Jetzt zu zerstreuen. Ich spüre die Energie von Isis und es ist eine hohe Energie die mich umhüllt. Ein Gefühl von Geborgenheit kommt in mir auf. Ich bete nun still und wir Priesterinnen schweigen andächtig.“ Ich erwache förmlich aus dieser doch so prägnanten Vision aus der sehr tiefen Vergangenheit. Noch immer bin ich hellwach und schlafe nicht. Ich denke sofort an Sylvia, denn ihre Energie ist dieselbe wie Isis sie hatte. Kann das sein? Begleiten wir uns schon viele Leben lang, immer mit nur einem Ziel, dem Höheren zu dienen? Dem Menschen zu dienen? Einst, wie in dieser Vision, im Schweigen und nun in der heutigen Zeit, so ganz anders! Heute sind wir angehalten das Schweigegelübbte zu brechen und sollen laut all das verkünden, was einst die Priester und Priesterinnen als großes Geheimnis in sich trugen. Ist die Zeit im Hier und Jetzt reif? Sind wir denn heute bereit hierfür die alleinige Verantwortung zu übernehmen? Es ist wohl ein schweres Los, jeden Tag, doch wir sind hier über so viele Jahrhunderte vorbereitet worden. Haben uns den Stand der Hohepriesterinnen aber immer wieder bis zur Vollkommenheit neu erarbeitet und werden jetzt wohl nur im Miteinander die Anerkennung erlangen. Was bleibt ist der heilige Tempel der Gewissheit in uns selbst! Das können die Nichteingeweihten niemals erfahren. Das ist der Schmerz in uns, den nur wir in dieser Form bewältigt haben. Normale Sterbliche werden davon nicht berührt und gehen ungerührt ins nächste Leben. So genieße ich die Wärme meiner geliebten Hündin, die auch eine Seelengefährtin ist!

Anmerkungen des Autors:

Die Autorin:

Christine Barth, 1965 in Mainz geboren und Mutter zweier Söhne, lebt und wirkt heute in Berlin. Sie ist esoterische Lebensberaterin, welche sie durch ihre angeborene Hellsicht als Medium und die Kunst des Kartenlegens vervollkommnen konnte. Christine ist
überzeugte Lichtarbeiterin/Geistheilerin/Buddhistin und hat als Autorin in ihrem ersten veröffentlichen Werk: Die Göttin - eine magische Reise durch das Leben, deutlich gemacht, dass sie in die Fußstapfen ihres Urahnen Carl Zuckmayer treten möchte: Ihre höhere Berufung, die „Spirituallität“, leben und in die Welt hinaus verkünden.

Die Co – Autorin:

Sylvia Liedtke, 1961 in Berlin geboren, Mutter eines Sohnes ist heute freiberuflich als Lebensberaterin und hellfühlige/hellsichtige Kartenlegerin tätig. Ihre Schwerpunkte beziehen sich auf Karmaberatung und Astrologie. Sylvia ist überzeugte Lichtarbeiterin und Engelsmedium. Sie ist leidenschaftliche Autorin von Gedichten, welche zum wiederholten Male in einem Gedichtband eines großen, renommierten Verlages veröffentlicht wurden.

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